LVR - Industriemuseum Euskirchen / Tuchfabrik Müller

Um eine Reise in die Vergangenheit zu machen, benötigt man keine Zeitmaschine.
Dieses faszinierende Erlebnis bietet das LVR-Industriemuseum Euskirchen seinen Besucherinnen und Besuchern in der ehemaligen Tuchfabrik Müller. Denn hier fühlt man sich um viele Jahrzehnte zurückversetzt. Als sich 1961 die Geschäfte der seit 1894 bestehenden Fabrik verschlechterten, verriegelte der Fabrikant einfach die Tore und ließ die Produktionsstätte stehen – so, wie sie war. Fast dreißig Jahre schlummerte sie im Dornröschenschlaf, dann wurde die Fabrik wieder aufgeschlossen und ist heute ein ungewöhnliches Museum. In den regelmäßig stattfindenden Führungen können sie sehen, wie Wolltuche hergestellt werden –bei laufenden Maschinen von der losen Wollflocke bis zum fertigen Stoff! Spannend und mit viel Atmosphäre!
Fotocredits: LVR-Industriemuseum
Das Pepita-Virus – Herstellung und Verbreitung eines Stoffmusters
Sonderausstellung vom 21. Juni bis 20. Dezember 2015 im
LVR-Industriemuseum Euskirchen – Tuchfabrik Müller
Carl-Koenen-Str. 25 b53881 Euskirchen
Ob Pepita oder Hahnentritt – diese Muster kommen, breiten sich epidemisch aus, verschwinden dann, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen, egal ob kleinkariert, großkariert, konservativ oder schrill. Pepita-Muster wurden schon vor mehr als 2000 Jahren gewebt. Seit dem späten 19. Jahrhundert sind sie fast allgegenwärtig und faszinieren auch die Modeschöpfer wie Coco Chanel, Christian Dior oder auch Salvatore Ferragamo, in dessen Hahnentritt-Kollektion sich die Pop-Sängerin Lady Gaga 2011 von Kopf bis Fuß stylte. Neben Marilyn Monroe gehörte zum Beispiel auch Konrad Adenauer zu den Anhängern dieses Musters.
Derzeit erreicht die Ausbreitung des Pepita-Virus einen neuen Höhepunkt: Das Muster findet sich auf allem wieder, was sich bedrucken lässt. Eine große Sammlung zum Teil schriller Objekte hat das Ausstellungsteam für die Präsentation zusammengetragen. Historische Kleidung, Fotografien, Grafiken und Musterbücher aus der Sammlung des LVR-Industriemuseums entführen Besucherinnen und Besucher auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern in die schillernde Welt der unterschiedlichen Verkreuzungen von schwarzen und weißen Fäden.
Drei Handwebstühle mit Pepita- und Hahnentritt-Muster laden ein, sich intensiver mit der Handwerkskunst des Webens zu befassen. Detailreiche Musterbücher dokumentieren die lange Tradition. Am Sonntag, dem
23.08.2015 20.09.2015 25.10.2015 29.11.2015 13.12.2015,  jeweils von 11.30 bis 13 Uhr und von 14-17 Uhr
können die Besucherinnen und Besucher Handweberinnen und Handwebern bei der Arbeit über die Schulter schauen und den komplizierten Webvorgang bei der Produktion von Stoffen im Pepita-Muster auf einem historischen Handwebstuhl verfolgen.
3 €, erm. 2,50 €,  Kombikarte mit Tuchfabrik 8,50 €
Kinder und Jugendliche frei